Schuldenfrei in Rente gehen

Statistisch gesehen sitzt im Rentenalter noch jeder vierte auf einer Hypothek. In dem jetzigen Zinsumfeld muss die nicht sein. Wir zeigen auf wie Sie es schaffen Ihren Ruhestand schuldenfrei zu genießen.

In der Regel wird die gesetzliche Rente nicht ausreichen um einen angenehmen Lebensabend zu finanzieren. Im Durschnitt erhalten Sie bei einem Renteneintritt im Jahr 2016 ca. 47% Ihres letzten Nettolohnes. Die Bundesregierung geht sogar davon aus, dass dieses Netto-Rentenniveau bis 2030 sogar auf bis 44 Prozent sinken wird. Diese Zahlen sind wohlgemerkt vor Steuern zu verstehen.

Um den Lebensabend auf eine solide Basis zu stellen, wurden in den vergangenen Jahren selbstbewohnte Immobilien als Altersvorsorge immer beliebter. Mietfreies Wohnen im Alter soll Geld sparen und für hohe Lebensqualität sorgen.

Das dieser Plan leider oft schief geht, belegen Untersuchungen der Versicherungswirtschaft. Fast jeder vierte Rentner mit Eigenheim geht nicht schuldenfrei in den wohl angenehmsten Lebensabschnitt. Bei sinkenden Einkommen ist somit eine gleichbleibende Annuität zu tragen.

Wie lassen sich nun Schulden im Rentenalter vermeiden?

Grundsätzlich sollten sich Immobilienkäufer fragen, ob sie sich das Eigenheim auch noch im Alter leisten können. Eine saubere und realistische finanzielle Lebensplanung ist das A und O. Planen Sie schon zeitig Rücklagen für Sanierung, Renovierung oder Umbauvorhaben mit ein. Eventuelle Einkommensausfälle oder Kürzungen sollten hier auch kritisch thematisiert werden.
Das aktuelle Niedrigzinsumfeld lädt zudem viele Immobilienkäufer dazu ein mit einer geringen Annuität zu kalkulieren. Da nach Ablauf der Zinsbindung allerdings ein Zinsrisiko besteht, sollten Sie diese niedrige Zinslast für eine erhöhte Tilgung nutzen. Reagiert der Anleger nicht auf die niedrigen Kreditzinsen und bleibt bei einer relativ niedrigen Tilgungsrate, verlängert sich automatisch der Zeitraum, bis er die Schulden los ist. In der Regel braucht ein Anleger bei einer Tilgungsrate von zwei Prozent und 2,5 Prozent Zinsen 32,5 Jahre, um wieder schuldenfrei zu sein. Wer also mit Anfang 30 ein Haus kauft und dieses finanziert, hat den Bankkredit rechtzeitig zur Rente abbezahlt, eventuelle Sondertilgungen nicht berücksichtigt.
Liegt der Zins allerdings nur noch bei zwei Prozent, dauert es bei gleicher Tilgung schon 34 Jahre und neun Monate. Sinkt der Zins auf ein Prozent, sind es sogar über 40 Jahre. Die schuldenfreie Rente ist also dahin. Als Faustformel gilt: Je älter der Anleger ist, desto höher sollte die Tilgung sein.

Eine Alternative zu einer hohen Tilgung ist der frühzeitige Aufbau weiteren Vermögens. Dabei wird die Tilgung bewusst niedrig angesetzt, dass Geld für langfristiges Wertpapiersparen übrig bleibt. Mit diesem aufgebauten Vermögen kann der Kreditnehmer nach Renteneintritt Zins und Tilgung weiter bedienen oder komplett ablösen.

Fazit

Es gilt die Zeit bis zum Renteneintritt für Tilgung und Vermögensaufbau so gut wie möglich zu nutzen. Damit lassen sich Einbußen an Lebensqualität relativ sicher vermeiden.

3 Kommentare zu “Schuldenfrei in Rente gehen

  1. Immobilien als Altersvorsorge zu nutzen bedarf wie sie sagen, einiges an fundierter und vor allem finanzielle gesunder Planung. Nicht selten droht im Alter der Notverkauf da Belastungen nicht gestemmt werden können. Auch muss man sich schon früh entscheiden ob da Eigenheim sinnvoller ist als die Kapitalanlage bzw. wie man diese besichert.

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